Kreidezeit Lappenwachs

Kreidezeit Lappenwachs ist ein lösemittelfreies und antistatisches Wachs zur Oberflächenbehandlung von geringfügig beanspruchten Holzoberflächen wie Möbeln, Türen oder Balken. Die geringe Molekülgröße der Leinöl-Bienenwachs-Mischung ermöglicht ein tiefes Eindringen in die Holzporen und der hohe Leinölgehalt gewährleistet eine lange Bearbeitungszeit. Die mit Bienenwachs gefüllten Holzporen ergeben eine kontaktwarme und angenehme Oberfläche, welche zusätzlich schmutz- und wasserabweisend ist. Das diffusionsfähige Wachs ist leicht zu verarbeiten, reißt und versprödet nicht und ist nach DIN 53 160 schweiß- und speichelecht.

Anwendungsbereich

Kreidezeit Lappenwachs eignet sich für die Anwendung auf gering strapazierten Holzoberflächen im Innenbereich. Dazu zählen bspw. Möbel, Türen, Fenster und Verkleidungen. Das Wachs ist nicht für die Anwendung auf Fußböden, Küchenarbeitsplatten und im Außenbereich geeignet.

Farbton

Das Wachs ist transparent, wirkt leicht honigtönend und feuert die natürliche Holzmaserung an.

Verbrauch und Reichweite

In Abhängigkeit von der Saugfähigkeit des Untergrundes liegt der Verbrauch zwischen 0,05 – 0,1 Liter pro m². Für die verschiedenen Gebindegrößen bedeutet das im Durchschnitt folgende Reichweiten:

• 180 ml – 2,4 m²
• 1 l – 13 m²
• 2,5 l – 33 m²

Verarbeitung

Vorbereitung des Untergrundes
Die Oberfläche muss unbehandelt sein und von Staub und Fetten befreit werden. Weiterhin muss der Untergrund trocken (Holzfeuchte unter 15 %), chemisch neutral und saugfähig sein.

Verarbeitungsbedingungen
Das Lappenwachs wird bei Temperaturen von mindestens 10 °C verarbeitet. Die verwendeten Werkzeuge müssen nach Gebrauch mit Balsamterpentinöl und anschließend mit Marseiller Seife oder Korfu Seife gereinigt werden.

Anrühren und Verdünnen
Das Lappenwachs muss vor der Verwendung gründlich aufgerührt werden, wobei eine eventuell vorhandene Haut vorher entfernt werden muss und nicht untergerührt werden darf. Bei Bedarf kann das Lappenwachs mit 20 – 50 % Balsamterpentinöl verdünnt werden.

Abtönen
Kreidezeit Lappenwachs kann mit Pigmenten abgetönt werden. Zu diesem Zweck wird zunächst eine kleine Menge Lappenwachs mit dem gewünschten Pigment zu einer klumpenfreien Paste vermengt und dann der Hauptmenge beigemischt. Dabei können auch die Pigmente beliebig untereinander gemischt werden.
Alternativ kann das Lappenwachs auch in jedem beliebigen Verhältnis mit Standölfarbe halbfett abgetönt werden.

Auftragen
Der Anstrichaufbau verläuft im Einzelnen wie folgt:
1. Grundschliff
Das Holz wird mit Korn 80 – 100 vorgeschliffen und die Kanten abgerundet. Feiner darf nicht geschliffen werden, da das Holt sonst verdichtet und die Ölaufnahme stark beeinträchtigt wird. Fein vorgeschliffene Hölzer müssen also etwas „aufgeraut“ werden. Durch das Schleifen entstandener Staub muss gründlich entfernt werden.

2. Erster Anstrich
Das Lappenwachs wird mit einem Flächenstreicher, einem Lappen oder einem Schwamm gleichmäßig aufgetragen und nach etwa 10 – 20 Minuten gründlich mit einem fusselfreien trockenen Lappen abgerieben, bis sich ein seidenmattes und gleichmäßiges Oberflächenbild ergibt. Dabei ist es auch wichtig darauf zu achten, dass Überstände komplett abgenommen werden, da das Wachs keine Schicht auf dem Holz bilden, sondern komplett einziehen soll.
Das Lappenwachs darf nicht auf Oberflächen ausgegossen werden und muss bei gering saugfähigen und gerbstoffreichen Hölzern (bspw. Eiche) mit Balsamterpentinöl verdünnt werden. Bei großen Flächen empfiehlt es sich das Lappenwachs im Verhältnis 1 : 1 mit Balsamterpentinöl zu verdünnen und mit einem weichen Pinsel aufzutragen, um den Auftrag zu erleichtern. Das Lappenwachs trocknet dann durch und muss nicht nachpoliert werden.

3. Zwischenschliff (optional)
Falls die Oberfläche nach dem ersten Anstrich rauh aufgetrocknet ist, ist ein Zwischenschliff erforderlich. Dieser wird mit Korn 100 – 120 und in Faserrichtung vorgenommen. Auch nach dem Zwischenschliff muss gründlich entstaubt werden.

4. Zweiter Anstrich (optional)
Falls der Untergrund stark saugend ist, empfiehlt es sich einen zweiten Anstrich vorzunehmen. Dieser erfolgt gleich dem 1. Anstrich.

Trockenzeit
Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60 % und einer Temperatur von 20 °C ist das Lappenwachs nach etwa 24 Stunden trocken und überarbeitbar. Bei gerbstoffhaltigen Untergründen erst nach etwa 48 Stunden. In den ersten 4 Wochen sollte die Oberfläche schonend genutzt und vor Wasser geschützt werden, danach ist sie durchgehärtet.

Nachbehandlung und Pflege
Nach frühestens 48 Stunden kann zur Glanzsteuerung eine Nachbehandlung mit Carnaubawachs Emulsion erfolgen. Zu diesem Zweck wird 1 Teil Carnaubawachs Emulsion mit einem Teil Wasser verdünnt und gleichmäßig dünn aufgetragen, trocknen gelassen und bei Bedarf poliert.

Renovierung
Wenn die Oberfläche wieder saugfähig wird (macht sich beim feuchten Wischen bemerkbar, der Untergrund wird dann erheblich dunkler), muss nachgeölt werden. Dazu wird wie oben beschrieben ein Auftrag Lappenwachs vorgenommen.

Reinigung
Zur Reinigung niemals heißes, sondern nur lauwarmes Wasser verwenden und lediglich nebelfeucht wischen. Es dürfen keine Microfasertücher für die Reinigung verwendet werden, da diese das Öl abtragen würden. Bei Bedarf kann dem Wischwasser eine kleine Menge Marseiller Seife oder Korfu Seife beigemischt werden.

Sicherheitshinweis

Aufgrund des Gehalts von selbsttrocknenden Ölen besteht Selbstentzündungsgefahr. Mit dem Produkt getränkte Auftragstücher, Putzlappen etc. müssen ausgebreitet im Freien trocknen. Alternativ können sie in feuersicheren Behältern (Glas oder Blechdose) aufbewahrt werden. Während der Verarbeitung den Kontakt mit saugfähigen oder porösen Dämmmaterialien vermeiden (bspw. Zellulose, Blähton), da auch hier die Gefahr der Selbstentzündung besteht. Beachten Sie in jedem Fall die Sicherheitshinweise auf dem Produkt und ergreifen Sie geeignete Schutzmaßnahmen.