Naturdämmstoffe: Jutedämmung
Upcycling – vom Kaffeesack zur Dämmung
Die Jutepflanze wird hauptsächlich in Asien angebaut und zeichnet sich durch ihre unglaublich belastbaren Fasern aus. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die meisten Transportsäcke für Kakao- und Kaffeebohnen zur Lieferung von Asien nach Europa aus Jutefasern hergestellt werden. Da meist außer einer thermischen Verwertung kein weiterer Verwendungszweck für Jutesäcke seitens der europäischen Importeure vorgesehen ist, wird mithilfe eines speziellen Herstellungsverfahrens der Jutesack zur flexiblen Jutedämmung verarbeitet.
Anwendungsbereiche
Der ideale Anwendungsbereich der Jutedämmung ist der Dachstuhl, da aufgrund der flexiblen Form der Matten die Einpassung als Zwischen, Aufsparren- oder Untersparrendämmung mühelos von der Hand geht. Die Stopfwolle aus Jutefasern besitzt ihr Einsatzgebiet vor allem in der Dämmung von schwer zugänglichen Bereichen, die von Dämmmatten nicht erreicht werden können. Daneben können auch die Rahmen von Türen und Fenstern mit Jutefaser-Stopfwolle ausgefüllt werden. Ansonsten ist ebenfalls die Innenraumdämmung mit Jutefaserdämmplatten möglich, da Jutefasern Feuchtigkeit im Raum einwandfrei regulieren können.
Bauphysikalische Eigenschaften
Der größte Vorteil gegenüber allen anderen Dämmstoffen ist die Wärmespeicherkapazität der Jutefaserdämmmatte. Kein anderer Dämmstoff aus konventioneller Herstellung oder auf Naturfaserbasis kann mehr Wärme speichern und somit den perfekten sommerlichen Hitzeschutz garantieren. Daher ist der Einsatz von Jutedämmung im Dachbereich unbedingt zu empfehlen! Die Wärmeleitfähigkeit (0,038 W/mK) von Jutedämmung ist etwas höher als von konventionellen Dämmstoffen wie Polystyrol und dämmt somit ein wenig schlechter. Im Vergleich mit dem Naturdämmstoff Hanffaser dämmt die Jutefaser jedoch im Durchschnitt besser. Die Baustoffklasse B2 stuft die Jutedämmung als „normal entflammbar“ ein und unterscheidet sich damit nicht von anderen Naturdämmstoffen. Zusätzlich verfügt die Jutedämmung über einen niedrigen Dampfsperrwert (1-2) und ist daher zur Feuchtigkeitsregulierung von Räumen geeignet.
Herstellung
Zu Beginn des Herstellungsprozesses werden die Jutesäcke maschinell in kleine Teile gerissen und zur Reinigung sowie zur Erzeugung des Brandschutzes mit Soda versetzt. Danach werden die zerkleinerten Fasern zu einem Vlies verwoben und mithilfe von Stützfasern stabilisiert. Dies wird mithilfe von Plastikfasern oder biologisch abbaubaren Fasern durchgeführt. Am Ende dieser Verarbeitungsschritte entsteht ein fast vollständig aus unbrauchbaren Transportsäcken produziertes Jutefaserdämmprodukt.
Formen
Dämmmatten, Rollenware oder Vliese sind die beliebtesten Formen für die Aufarbeitung von Jutefasern. Daneben wird auch Stopfwolle aus Jute hergestellt.
Merkmale
- Nachwachsender Rohstoff
- Biologisch abbaubar
- Keine Feinstaubbelastung -> Verarbeitung nicht gesundheitsgefährdend
- Schimmelresistent
- Keine Nahrung für Schädlinge
- Feuchtigskeitsregulierend
- Positive CO2-Bilanz
- Vorher verbrannte Ressource wird aufgewertet
- Langlebig
- Sommerlicher Hitze- und winterlicher Kälteschutz
- Müheloser Einbau
- Recyclingfähig
Zu beachten ist:
- Dickere Dämmung ist erforderlich
- Baustoffklasse B2
- Höhere Investitionskosten als konventionelle Dämmstoffe
- Möglicher Geruch
Naturdämmstoffe: Jutedämmung Upcycling – vom Kaffeesack zur Dämmung Die Jutepflanze wird hauptsächlich in Asien angebaut und zeichnet sich durch ihre unglaublich belastbaren Fasern aus....
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Naturdämmstoffe: Jutedämmung
Upcycling – vom Kaffeesack zur Dämmung
Die Jutepflanze wird hauptsächlich in Asien angebaut und zeichnet sich durch ihre unglaublich belastbaren Fasern aus. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die meisten Transportsäcke für Kakao- und Kaffeebohnen zur Lieferung von Asien nach Europa aus Jutefasern hergestellt werden. Da meist außer einer thermischen Verwertung kein weiterer Verwendungszweck für Jutesäcke seitens der europäischen Importeure vorgesehen ist, wird mithilfe eines speziellen Herstellungsverfahrens der Jutesack zur flexiblen Jutedämmung verarbeitet.
Anwendungsbereiche
Der ideale Anwendungsbereich der Jutedämmung ist der Dachstuhl, da aufgrund der flexiblen Form der Matten die Einpassung als Zwischen, Aufsparren- oder Untersparrendämmung mühelos von der Hand geht. Die Stopfwolle aus Jutefasern besitzt ihr Einsatzgebiet vor allem in der Dämmung von schwer zugänglichen Bereichen, die von Dämmmatten nicht erreicht werden können. Daneben können auch die Rahmen von Türen und Fenstern mit Jutefaser-Stopfwolle ausgefüllt werden. Ansonsten ist ebenfalls die Innenraumdämmung mit Jutefaserdämmplatten möglich, da Jutefasern Feuchtigkeit im Raum einwandfrei regulieren können.
Bauphysikalische Eigenschaften
Der größte Vorteil gegenüber allen anderen Dämmstoffen ist die Wärmespeicherkapazität der Jutefaserdämmmatte. Kein anderer Dämmstoff aus konventioneller Herstellung oder auf Naturfaserbasis kann mehr Wärme speichern und somit den perfekten sommerlichen Hitzeschutz garantieren. Daher ist der Einsatz von Jutedämmung im Dachbereich unbedingt zu empfehlen! Die Wärmeleitfähigkeit (0,038 W/mK) von Jutedämmung ist etwas höher als von konventionellen Dämmstoffen wie Polystyrol und dämmt somit ein wenig schlechter. Im Vergleich mit dem Naturdämmstoff Hanffaser dämmt die Jutefaser jedoch im Durchschnitt besser. Die Baustoffklasse B2 stuft die Jutedämmung als „normal entflammbar“ ein und unterscheidet sich damit nicht von anderen Naturdämmstoffen. Zusätzlich verfügt die Jutedämmung über einen niedrigen Dampfsperrwert (1-2) und ist daher zur Feuchtigkeitsregulierung von Räumen geeignet.
Herstellung
Zu Beginn des Herstellungsprozesses werden die Jutesäcke maschinell in kleine Teile gerissen und zur Reinigung sowie zur Erzeugung des Brandschutzes mit Soda versetzt. Danach werden die zerkleinerten Fasern zu einem Vlies verwoben und mithilfe von Stützfasern stabilisiert. Dies wird mithilfe von Plastikfasern oder biologisch abbaubaren Fasern durchgeführt. Am Ende dieser Verarbeitungsschritte entsteht ein fast vollständig aus unbrauchbaren Transportsäcken produziertes Jutefaserdämmprodukt.
Formen
Dämmmatten, Rollenware oder Vliese sind die beliebtesten Formen für die Aufarbeitung von Jutefasern. Daneben wird auch Stopfwolle aus Jute hergestellt.
Merkmale
- Nachwachsender Rohstoff
- Biologisch abbaubar
- Keine Feinstaubbelastung -> Verarbeitung nicht gesundheitsgefährdend
- Schimmelresistent
- Keine Nahrung für Schädlinge
- Feuchtigskeitsregulierend
- Positive CO2-Bilanz
- Vorher verbrannte Ressource wird aufgewertet
- Langlebig
- Sommerlicher Hitze- und winterlicher Kälteschutz
- Müheloser Einbau
- Recyclingfähig
Zu beachten ist:
- Dickere Dämmung ist erforderlich
- Baustoffklasse B2
- Höhere Investitionskosten als konventionelle Dämmstoffe
- Möglicher Geruch