Kalk
Eigenschaften von Kalk
Naturkalk verfügt über einige unschlagbare Eigenschaften, mit denen die meisten anderen Baustoffe nicht konkurrieren können. Er ist diffusionsoffen und bietet aufgrund seiner Alkalität keinerlei Nährboden für Schimmel und Bakterien. Auch hohe Luftfeuchtigkeit stellt für ihn kein Problem dar, da der Baustoff viel Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben kann. Dementsprechend sind Produkte, die auf Naturkalk basieren sehr wohngesund und unterstützen ein angenehmes Raumklima, welches besonders für Allergiker und Kinder von Vorteil ist. Weiterhin sind Kalkputze und Mörtel leichtgängig auf der Wand auftragbar und sehr ergiebig.
Kalk wird häufig als Grundputz im Innen- und Außenbereich verwendet, der Unebenheiten an der Wand ausgleicht und als Basis für eine gute Haftung der darüberliegenden Putze zur dekorativen Wandgestaltung dient. Da Kalk feuchtigkeitsregulierend ist, wird er im Innenbereich genutzt, um zu einem hygienischen und gesunden Raumklima beizutragen. Bei der Benutzung von Kalkprodukten ist zu beachten, dass Kalk einen hohen pH-Wert hat und daher hochgradig alkalisch ist. Dementsprechend ist er stark ätzend und Hautkontakt sollte vermieden werden. Bei der Anwendung von Kalkprodukten sind daher Schutzkleidung, bestehend aus Brille, Maske und Handschuhen notwendig.
Anwendungsbereiche
Herstellungsverfahren
Kalkprodukte werden aus zerstückeltem Kalkstein hergestellt, der bei etwa 900 bis 1000 °C gebrannt wird und dadurch in Calciumoxid, den sogenannten Brennkalk, umgewandelt wird. Dieses Material hat noch keine bindende Wirkung und wird deswegen zu Löschkalk weiterverarbeitet. Dabei wird der Brennkalk mit Wasser abgelöscht, wodurch unter starker Wärmefreisetzung Calciumhydroxid, oder auch Löschkalk, entsteht, welcher bereits als Bindemittel fungieren kann. Anschließend gibt Löschkalk bei der Reaktion mit dem Kohlendioxid der Luft Wasser ab und beginnt den Trocknungsprozess. Das Endprodukt lässt sich nun zu verschiedenen Produkten zur Vorbereitung der Wand wie Kalkputz und Kalkmörtel, aber auch zu Produkten für die Wandgestaltung, wie Kalkfarbe oder gestalterischen Kalkputzen, verarbeiten.
Während industrieller Kalk in Löschtrommeln mit nur so viel Wasserdampf in Berührung kommt, wie der Kalk aufnehmen kann, wird bei Naturkalk mit Wasser im flüssigen Aggregatzustand gearbeitet. Weiterhin wird Industriekalk, ohne zu reifen direkt nach dem Löschen zu Kalkpulver verarbeitet und verkauft. Der Herstellungsprozess von chemisch bearbeitetem Kalk ist daher deutlich weniger aufwendig, schneller und kostengünstiger, jedoch reicht das Endprodukt nicht an die Qualität von ökologischem Kalk heran. Außerdem benötigt Naturkalk weniger Zusätze, da er ausreichend Reifezeit hat, um die gewünschten Kalkeigenschaften zu entwickeln. Besonders der Schutz gegen Schimmel und die Verarbeitung sind erheblich verbessert, wenn der Kalk länger reifen kann.