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Kompost anlegen

Kompostieren ist eine umweltfreundliche Möglichkeit dem Boden Nährstoffe zuzuführen und so gesehen das einfachste Recyclingverfahren im eigenen Haushalt. Durch die Wiederverwertung von Abfällen aus Küche und Garten als nährstoffreicher Naturdünger entsteht ein Nährstoffkreislauf, der zu einem ausgezeichneten ökologischen Fußabdruck beitragen kann. Kompostieren sorgt dafür, dass weniger Abfälle in die Biotonne müssen. Dadurch wird die energieaufwendige und teure Abholung der Tonne seltener notwendig, wodurch Emissionen und Kosten gespart werden können. Einen Kompost anlegen bedeutet aber nicht nur den Abfall wahllos auf einen Haufen zu werfen, denn nur bei der richtigen Schichtung der Materialien setzt der Verrottungsprozess schnell und effektiv ein. Wie das richtige Kompostieren gelingt, so dass man noch lange guten Dünger und eine Möglichkeit zur Entsorgung von Bioabfällen hat, wird im folgenden Artikel erläutert.

Schon gewusst?

In der Kompostmiete, also dem aufgeschichteten Komposthaufen, können Temperaturen von bis zu 70 °C entstehen. Das passiert bei der Zersetzung des Materials durch Bodenorganismen, die bei einer abwechselnden Schichtung von Küchen- und Gartenabfällen ideale Bedingungen vorfinden.

Die Vorbereitung

Was benötigt wird:
  • Geeigneter Komposter (möglichst Holz)
  • Schubkarre und Mistgabel
  • Wanne oder Mulde
  • Draht gegen Nagetiere
  • Küchen- und Gartenabfälle Kompost zur Förderung der Verrottung

Geeigneter Komposter

Bei der Wahl des Komposters ist es ratsam einen möglichst luftdurchlässigen Behälter zu wählen oder einen offenen Haufen anzulegen. Egal welche Kompostervariante gewählt wird, ist es bei allen unten offenen Modellen sinnvoll, ein Drahtgeflecht in der Kompostmiete zu verlegen, um Nagetiere wie Wühlmäuse abzuwehren.

Holzkomposter sind eine sehr kostengünstige und ökologische Variante, die auch problemlos selbst gebaut werden kann. Dafür sollte unbehandeltes oder mit umweltschonendem Holzschutzmittel bearbeitetes Holz verwendet werden. Das Holz muss aufgrund der zunehmenden Verwitterung etwa alle fünf bis zehn Jahre erneuert werden. Offene Komposter, bei denen der Kompost als ein schräg abfallender Haufen angelegt wird, sind auch eine äußerst umweltfreundliche Variante, eignen sich aber nur für große Gärten.

Schnellkomposter oder Thermokompostersind die weniger ökologische, kunststoffhaltige Alternative zu Holzkompostern. Sie sind witterungsbeständiger und beschleunigen den Verrottungsprozess, da sich die Temperatur in den abgedeckten Kunststoffbehältern schneller erhöht. Allerdings sind sie weitaus teurer als die Holzvariante und auch optisch nicht unbedingt ansprechend. Natürlich behandeltes Holz ist als nachwachsender Rohstoff aus ökologischer Sicht die empfehlenswertere Variante.

Geeigneter Standort

Bei der Standortwahl des Komposts ist es entscheidend starke Sonne zu vermeiden und möglichst einen Platz im Halbschatten oder Schatten auszuwählen. Es sollte ein wind- und regengeschützter Ort sein, der möglichst weit weg vom eigenen, aber vor allem auch vom Nachbarhaus entfernt ist, falls unangenehme Fäulnisgerüche entstehen. Wichtig beim Anlegen eines Komposts ist, dass er möglichst auf unversiegeltem Boden stehen sollte, damit Bodenlebewesen eindringen können und überschüssiges Wasser ablaufen kann. Generell sollte der Kompost aber noch genug Luft bekommen, damit der Sauerstoff den Prozess in Schwung bringen, ideal positioniert ist er unter einem großen Blätterdach.

Das Kompostieren

Kompostmiete anlegen

Die Kompostmiete ist der aufgeschichtete Komposthaufen, der entsteht, wenn Küchen- und Gartenabfälle abwechselnd übereinandergeschichtet werden. Um die Miete anzulegen, muss zunächst der richtige Standort für den Kompost gefunden und ein geeigneter Komposter ausgewählt werden. Anschließend wird der Untergrund von Wildwuchs befreit. Idealerweise wird der Boden auch noch aufgelockert damit Bodenorganismen besser eindringen können. Die richtige Schichtung ist für eine effektive Kompostierung essenziell. Nach dem Abschluss der ersten drei Schichten, kann wieder bei der ersten Schicht begonnen werden, bis eine Maximalhöhe von 1,20 m erreicht ist. Dann folgt nur noch die vierte Schicht, die Abdeckung. Nachfolgend ist eine mögliche Aufschichtung der Kompostmaterialien für eine erfolgreiche Verwitterung aufgelistet:

1. Schicht: grobes Material

  • Höhe: etwa 30 cm
  • direkt auf der Erde gröberes Material: klein zerteilte Äste, Heckenschnitte, Reisig
  • ermöglicht Luftzirkulation und Versickern des Wassers
  • eventuell Kompoststarter
Gut zu wissen!

Unter Kompoststarter versteht man bereits fertigen Dünger, der entweder gekauft wird oder bereits durch vorheriges Kompostieren vorrätig ist. Besonders bei Behältern, die auf sehr festem Untergrund stehen oder unten geschlossen sind, ist es günstig einen Kompoststarter zu verwenden, um den Kompostierprozess voranzutreiben.

2. Schicht: dickes Material

  • Höhe: etwa 20 cm
  • gemischte Abfälle aus Garten und Küche
  • ungekochte Lebensmittelreste
  • Laub

3. Schicht: Impfung

  • Höhe: 5 bis 10 cm
  • dünne Schicht
  • ungekochte Lebensmittelreste
  • natürlicher Kompoststarter: humose Gartenerde oder reifer Kompost

4 Schicht: Impfung

  • Höhe: bis 1,20 m
  • atmungsaktive Schicht
  • Rasenschnitt, Laub, Stroh

Kompostmiete umsetzen

Die Kompostmiete kann nach drei Monaten umgesetzt werden. Dies ist allerdings nicht zwingend erforderlich da das Endergebnis dadurch nicht beeinflusst wird und das Umsetzen den Verrottungsprozess lediglich beschleunigt. Das Kompostmaterial wird dann im selben Behälter umgeschichtet oder in einen anderen Behälter umgelagert, wobei ein Zwei- oder Dreikammersystem praktisch ist. Beim Umsetzen werden die äußeren und inneren Schichten getauscht, was die Durchlüftung fördert, und eine einheitlichere, schnellere Verwitterung begünstigt.

Dreikammersystem

Das Dreikammersystem ist eine Kompostiermethode für größere Gärten, bei der ein aus Holz bestehendes Rechteck durch Zwischenwände in drei Kammern unterteilt wird. Die vordere Wand ist hierbei etwas niedriger, um das Umsetzen des Komposts zu erleichtern. In der ersten Kammer wird das Material lediglich gesammelt, in der zweiten Kammer wird das Material dann aufgeschichtet und das eigentliche Kompostieren beginnt. In der dritten Kammer wird der Dünger dann nach etwa drei Monaten umgelagert, um noch einmal die Verwitterung zu beschleunigen und den Prozess zu vervollständigen. Ist der Dünger aus dem dritten Behälter verbraucht, wird das am Beginn der Zersetzung befindliche Material aus der zweiten in die dritte Kammer umgelagert und die zweite Kammer erneut mit Material aus der ersten Kammer aufgefüllt. So entsteht ein Kreislauf, der dauerhafte Verfügbarkeit von Dünger und schnelle Kompostierung ermöglicht. Man kann aus Platzgründen auch auf ein Zweikammersystem zurückgreifen, das allerdings etwas weniger ergiebig in der Düngerproduktion ist. Dabei wird dann eine Kammer zur Materialsammlung und die zweite Kammer zur Schichtung genutzt.

Kompost verwenden

Sobald der Komposthaufen fertig ist bzw. die maximale Höhe von 1,20 m erreicht hat, kann er mit der vierten Schicht abgedeckt werden und sollte längere Zeit ruhen gelassen werden. Normalerweise sollte der Haufen in etwa neun bis zwölf Monaten bereit für die Nutzung als Dünger sein. Es sollte aber beachtet werden, dass die Dauer des Kompostierungsprozesses stark abhängig von der Zusammensetzung des verwendeten Materials und der Größe des Komposts ist. Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle, denn im Winter ruht der Verwitterungsprozess durch die Kälte. Bei schlechten Witterungsbedingungen, wie extremen Regenfällen oder Trockenheit, kann das Kompostieren auch weitaus mehr Zeit in Anspruch nehmen. Ein zu trockener Haufen braucht deutlich länger zum Kompostieren (bis zu zwei Jahre), als einer, der ausreichend Feuchtigkeit für die Zersetzung durch Bodenlebewesen enthält. Den fertigen Kompost erkennt man daran, dass er eine nach Wald riechende, körnige Struktur aufweist und eine sehr dunkle Farbe hat. Vor der Verwendung als Dünger kann er nochmal durch ein Sieb oder Gitter geschüttet werden, um vereinzelte nicht vollständig zersetzte Stücke zu entfernen.

Die Nutzung

Was darf auf den Kompost und was nicht?

Was darf auf den Kompost? Was darf nicht auf den Kompost?
ungekochte Reste von Gemüse und Obst Fleisch und Fisch
Kaffee- und Teesatz Teebeutel
Pflanzenreste Glas, Metall, Kunststoff
Stroh Zigarettenreste
Laub- und Strauchschnitt Unkraut
Sägespäne von unbehandeltem Holz fett- und ölhaltige Speisereste
leicht getrockneter Rasenschnitt behandeltes Holz
Holzasche Kohlenasche
geringe Mengen unbedrucktes Papier gekochte Küchenabfälle

Richtige Pflege

Ohne den Kompost richtig zu pflegen und zu behandeln, kann er schnell zu einer starken Geruchsbelastung werden, die keinen guten Dünger mehr ergibt. Wenn er sehr trocken ist, sollte er je nach Bedarf ab und zu gegossen werden. Zu viel Feuchtigkeit sollte jedoch vermieden werden, da dadurch Fäulnis, Schimmel und unangenehme Gerüche entstehen können. Falls sich dennoch zu viel Nässe entwickelt hat, sollte der Haufen umgesetzt und mit trockener Erde vermischt werden. Um den Prozess anzukurbeln, kann auch Kompostbeschleuniger dazugegeben werden, da die enthaltenen Pilze und Bakterien bei der Zersetzung helfen. Hierfür wird im Idealfall bereits fertiger Kompost verwendet.