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Insektenhotel bauen

Anleitung mit 5 Schritten

Ein Insektenhotel bietet einen zuverlässigen Unterschlupf und Nistplatz für Wildbienen, aber auch viele andere Insektengruppen. So leistet es einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Arten, die durch das Eingreifen des Menschen in die Natur weniger Behausungen finden. Außerdem sind Insekten eine willkommene Hilfe im Garten, denn die nützlichen Tierchen fressen Schädlinge und unterstützen damit die Pflanzen beim Gedeihen. Nicht zuletzt ist so ein DIY-Insektenhotel ein dekorativer Hingucker. Mit unserer Anleitung schaffen Sie ein hübsches Insektenhotel, das verschiedenen Tierchen ein attraktives Zuhause bietet.

Was benötigt wird:

Für den Bau eines Insektenhotels braucht es kein teures Zubehör oder handwerkliche Erfahrungen. Stattdessen kommen natürliche Materialien zum Einsatz, von denen Sie so manches wahrscheinlich schon zuhause haben:

  • Säge
  • Bohrmaschine
  • Schrauben
  • Lehmmörtel
  • Füllmaterialien wie Schilf, Bambus, Hartholz, Stroh, Lehm etc.
  • Dachpappe
  • Optional ökologischer Lack oder Lasur

1. Schritt: Grundgerüst vorbereiten

Für das Grundgerüst wird eine Holzkiste genutzt, die eine bereits verschlossene Rückwand hat, zum Beispiel eine Wein- oder Obstkiste oder eine Schublade. Diese sollte mindestens 15 cm tief sein, damit die Insekten genug Platz zum Nisten haben. Höhe und Breite können frei gewählt werden. Die Kiste wird längs aufgestellt. Optional kann das Holz noch mit schadstofffreien ökologischen Lacken oder Lasuren angestrichen werden, wodurch es besser vor Witterungen geschützt ist und die charakteristische Holzoptik hervorgehoben wird.

2. Schritt: Trennwände einbauen

Die Trennwände können nach Belieben zugesägt und an die Größe des Hotels angepasst werden. Der Einbau von Trennwänden ist optional. Sie eignen sich gut, um verschiedene Materialien einzuordnen und das Insektenhotel optisch aufzuwerten, so dass es ein schönes dekoratives Gartenobjekt darstellt. Die Holzbretter werden auf die gewünschte Größe zugesägt und können dann sowohl waagerecht als auch senkrecht mit Schrauben montiert werden.

Tipp:
Statt selbst ein Grundgerüst zu bauen, kann auch ein fertiger Insektenhaus-Rohling verwendet werden. Diese sind in verschiedenen Größen und Varianten erhältlich. Die leeren Kammern können dann beliebig mit passenden Füllmaterialien ausgestattet werden.

3. Schritt: Innenausstattung einrichten

Damit verschiedene Arten ein Zuhause im Insektenhotel finden, werden für die Inneneinrichtung möglichst vielfältige Materialien verwendet. Diese müssen naturbelassen, also ohne chemische Zusätze wie Pestizide und Lösemittel, und völlig durchgetrocknet sein.

  • Verschiedene Materialien
  • Abstand zu Draht einplanen
  • Schadstofffreie Stoffe
  • Mindestens 8 cm lange Löcher
  • Verschieden große Löcher (3 bis 6 mm)
  • Röhren waagerecht einbauen

Beim Befüllen der Kammern sollte beachtet werden, dass später zum Schutz vor Vögeln und anderen Tieren noch Maschendraht über die Front gespannt wird. Bambus, Schliff, Holzblöcke und Co. sollten daher ein paar Zentimeter kürzer gesägt werden, als die das Hotel tief ist. So werden z. B. Vögel und Marder abgehalten, das Füllmaterial oder gar die Hotelbewohner herauszupicken bzw. herauszuscharren. Des Weiteren sollten die Röhren und Löcher des Füllmaterials mindestens 8 cm tief sein, damit sie genug Platz zum Nisten bieten. Folglich wird bei 15 cm Kistentiefe, das Füllmaterial so bearbeitet, dass es zwischen 8 und 10 cm lang ist. Um das Hotel stabil zu gestalten und offene Röhrchen wie Bambusrohre oder Schilf von hinten zu verschließen, wird die Kiste vor dem Befüllen mit Lehmmörtel ausgekleidet. Dabei wird der Mörtel an den Innenseiten der Kiste verteilt und erst dann werden die Füllmaterialien eingebracht. Alle Löcher und Röhrchen müssen waagerecht und mit der Öffnung nach vorn in der Holzkiste platziert werden.

Hartholz

Hartholz ist eine beliebte Herberge für Bienen und Wespen und damit auch als Material zum Befüllen des Hotels geeignet. Dafür werden Baumstämme in Blockform gesägt, wobei die Größe an die Kammern des Insektenhotels angepasst wird. Dann werden unterschiedlich große Löcher mit einer Bohrmaschine in das Holz gebohrt, die einen Abstand von 1 bis 2 cm haben. Die Größenunterschiede der Bohrungen dienen dazu, verschiedene Arten anzulocken. Die meisten Löcher sollten etwa 3 bis 6 mm groß sein. Es ist wichtig, immer senkrecht zur Maserung des Holzes und damit auch der Rinde zu bohren, damit sich Insekten nicht durch Splitter und Risse verletzen. Die Bohrung muss gründlich und sauber sein, so dass das Innere der Löcher glatt und angenehm für die Insekten ist. Anschließend werden Späne und Schmutz durch Ausschütteln des Holzblocks entfernt.

Schon gewusst?

Für den Bau eines Insektenhotels eignet sich ausschließlich Hartholz, zum Beispiel von Buchen, Eschen oder Eichen. Bei Weichhölzern, wie Weide oder Pappel, besteht die Gefahr das Feuchtigkeit eindringt, so dass das Holz aufreißt oder Schimmel entsteht und sich nicht mehr als Nistplatz eignet.

Schilf und Bambusrohr

Schilf und Bambusrohre bieten einen tollen Unterschlupf und Nistplatz für Bienen und Wespen. Um diese Materialien in das Insektenhotel einzubringen, müssen die Röhrchen als erstes zugeschnitten werden. Die Stücke sollten mindestens 8 cm lang sein und einen Durchmesser von 2 bis 9 mm haben, damit sie ideale Nistbedingungen bieten. Am besten lassen sie sich einbauen, wenn sie mit Hilfe von einem Gummiband oder einer dünnen Schnur gebündelt werden. Bei Schilf kann auch gleich eine Schilfrohrmatte verwendet werden. Auch hier müssen die Öffnungen glatt und unbeschädigt sein, um die Tiere nicht zu verletzen. Das fertige Bündel wird mit dem Lehmmörtel befestigt, so dass die Röhren waagerecht liegen und an der Rückwand der Kiste mit dem Mörtel verschlossen sind.

Holzwolle und Stroh

Lücken und Hohlräume können mit unbehandelter Holzwolle oder Stroh befüllt werden, um eine gute Wärmeisolation des Insektenhotels in den Wintermonaten zu gewährleisten. Außerdem bieten diese Materialien einen Nistplatz für Florfliegen und Ohrwürmer, die Holzwolle sogar zusätzlich noch für Marienkäfer.

Lehm

Der Lehmmörtel oder Lehmputz eignet sich nicht nur zum Befestigen von Schilf und Co, sondern ist auch selbst ein beliebtes Nistmaterial für Insekten. Wird der Lehmputz mit nur wenig Wasser angerührt, wird er zu einer breiigen Masse. Diese lässt sich hervorragend in die Kammern des Insektenhotels füllen. Auch die Lehmmasse sollte nicht bündig mit der Front des Hotels abschließen. Ist die Lehmschicht mindestens 8 cm dick, können entsprechend tiefe Löcher in die Masse gestochen werden, z. B. mit einem Holzstäbchen.

4. Schritt: Drahtgitter und Dach anbringen

An der Front der Insektenbehausung wird ein Drahtgitter angebracht, damit Fressfeinde wie Vögel oder Nagetiere den Insekten nichts anhaben können und auch die Füllmaterialien nicht aus den Kammern gezupft werden. Der Draht wird leichtgängig mit Hilfe eines Tackers an den Seiten der Kiste befestigt. Zum Schluss wird ein Keil oben auf der Holzkiste angeschraubt. Auf dem Keil wird dann die Dachpappe mit einer Bohrmaschine montiert, wodurch der Regen abtropfen kann, ohne die Bewohner zu gefährden und das Insektenhotel länger intakt bleibt.

5. Schritt: Insektenhotel platzieren

Ist die Insektenbehausung fertiggestellt, muss sie nur noch an der passenden Stelle befestigt werden. Die Wahl des Standorts sollte gut bedacht sein, denn sie hat einen großen Einfluss auf den Erfolg bei der Besiedlung mit Insekten. Damit die Insekten ihr Zuhause auch tatsächlich nutzen, muss es witterungsgeschützt und an einer sonnenreichen Stelle platziert werden, möglichst mit Ausrichtung nach Süden. Die Vorderseite, beziehungsweise der Zugang für die Insekten, sollte an der wetterabgewandten Seite liegt. Weiterhin ist der Ort so zu wählen das potenzielle Nahrungsquellen wie Obstbäume und blühende Pflanzen möglichst in der Nähe sind. Sind diese Standortkriterien erfüllt, werden sich die Insekten sichtlich wohl fühlen und sich mit einem kleinen Beitrag zur Gartenarbeit bedanken.