Anleitung: Holz ölen
Der große Esstisch aus Eichenholz, die Arbeitsplatte aus Echtholz, die Kommode, Terrasse oder Gartenmöbel – Holzoberflächen sorgen für eine natürliche Atmosphäre und tragen zu gesundem Wohnen bei. Um vor Feuchtigkeit, Rissbildung und Ausbleichen zu schützen und ihre natürliche Schönheit zu betonen, sollte Holz regelmäßig mit geeignetem Öl gepflegt werden. Holzöl dringt tief in die Poren ein, sorgt dadurch für eine wasserabweichende Oberfläche, schützt gleichzeitig vor Austrocknung und hält das Holz geschmeidig. Dabei bleibt das Holz atmungsaktiv und wird nicht luftdicht versiegelt. Auch Farbgebung und Maserung des Holzes können durch Ölen aufgefrischt und betont werden. Wie Sie verschiedene Holzoberfläche richtig ölen, erfahren Sie hier in unserer Anleitung.
Das wird benötigt:
- Grobes und feines Schleifpapier (optional: Schleifgerät)
- Pinsel
- Fusselfreies Tuch
- Optional: Abdeckmaterial zum Schutz des Untergrundes (z.B. Malerfließ)
- Passendes Holzöl für die jeweilige Oberfläche
Holztisch ölen
- Vorbereitung: Tisch gründlich reinigen und trocknen lassen. Bei Bedarf den Untergrund mit Malerfließ oder einem alten Bettlaken abdecken.
- Schleifen: Falls nötig, leichte Unebenheiten oder Kratzer auf der Tischplatte und an den Tischbeinen mit feinem Schleifpapier entfernen. Anschließend die feinen Späne entfernen.
- Auftragen: Das Öl mit einem Pinsel dünn auf die saubere und trockene Oberfläche auftragen.
- Einziehen lassen: 10-15 Minuten warten, damit das Öl einziehen kann.
- Überschüssiges Öl abnehmen: Mit einem sauberen, fusselfreien und trockenen Tuch die Überschüsse entfernen.
- Trocknen lassen: Mindestens 24 Stunden, dann optional eine zweite Schicht auftragen.
Da Holzfußböden besonders beansprucht werden, gibt es spezielle Fußbodenöle, mit denen die Widerstandsfähigkeit und Ästhetik von Parkett und Dielen verbessert werden können.
Terrasse ölen
- Reinigung: Moos, Schmutz und Co. entfernen. Ein Hochdruckreiniger erleichtert die Reinigung der Terrassendielen, darf das aber nicht beschädigen. Nach dem ausgiebigen Reinigen oder auch nach Regen sollte das Holz mindestens 24 Stunden Zeit zum Trocknen bekommen.
- Schleifen: Bei Bedarf die Terrassendielen schleifen und anschließend erneut abfegen.
- Auftragen: Geeignetes Terrassenöl (Öle für den Außenbereich) mit einem breiten Pinsel, einer Streichbürste oder einer Rolle gleichmäßig verstreichen. Mit Pinsel und Streichbürste lässt sich das Öl am besten in die Maserung des Holzes einarbeiten.
- Einziehen lassen: Ca. 30 Minuten warten.
- Überschüssiges Öl abnehmen: Mit einem trockenen Lappen oder einer Rolle.
- Wiederholen: Nach 24 Stunden eine zweite Schicht auftragen.
- Pflege: Je nach Witterung ein- bis zweimal jährlich nachölen.
Gartenmöbel ölen
- Reinigung: Mit einem milden Reiniger oder Wasser säubern und trocknen lassen. Nach dem Regen ebenfalls erst trocknen lassen.
- Schleifen: Falls erforderlich, mit feinem Schleifpapier Unebenheiten glätten.
- Auftragen: Das Öl mit einem Pinsel gleichmäßig aufbringen.
- Einziehen lassen: 15-20 Minuten warten.
- Polieren: Überschüssiges Öl mit einem weichen, fusselfreien Tuch abnehmen.
- Trocknung: Mindestens 12-24 Stunden trocknen lassen.
- Regelmäßig pflegen: Gartenmöbel einmal pro Saison nachölen.
Ob Esstisch, Holzbett oder Gartenstuhl – die Vorgehensweise zum Ölen des Holzes ist immer die gleiche, das Öl sollte jedoch für den Innen- bzw. Außenbereich geeignet sein. Da Gartenmöbel draußen der Witterung ausgesetzt sind, gibt es spezielle Holzöle für den Außenbereich, die für eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit, Sonnenlicht und Schmutz sorgen.
Das Schleifen
Das Schleifen wird durchgeführt, um eine einheitliche und ebene Holzoberfläche zu schaffen auf der das Öl gut haftet. Dieser Schritt ist nicht notwendig, wenn die Holzoberfläche bereits abgeschliffen wurde, dann kann direkt mit dem Ölen begonnen werden. Während des gesamten Schleifprozesses, insbesondere beim Arbeiten mit der Maschine, sollte Schutzkleidung getragen werden.
Für das Schleifen wird zunächst Schleifpapier mit grober Körnung genutzt, um Ungleichmäßigkeiten auszubessern. Dabei wird ausschließlich entlang der Holzmaserung gearbeitet, damit die charakteristische Holzoptik nicht von unschönen Kratzern zerstört wird. Dies kann sowohl mit einem Schleifgerät als auch per Hand durchgeführt werden. Hat das Holz starke Unebenheiten wird häufig 80er Schleifpapier verwendet. Generell gilt, je mehr Unreinheiten im Holz sind, desto gröber sollte die Körnung sein. Anschließend wird die Oberfläche nochmals mit feinerem Schleifpapier bearbeitet, gängig sind hier Körnungen von 180 bis 240. Bei der Wahl des Schleifpapiers kommt es auf die Empfehlungen des Ölherstellers, sowie auf die Beschaffenheit und vorherige Bearbeitung des Holzes an. Ist dieser Arbeitsschritt abgeschlossen, wird der Schleifstaub entfernt.
Holz ölen: allgemeine Tipps
- Altanstriche entfernen: Sind Holzoberflächen bereits lasiert oder lackiert und sollen geölt werden, muss der bestehende Altanstrich erst gründlich entfernt werden. Das Holzöl kann andernfalls nicht in die Poren eindringen und hätte somit keine Wirkung.
- Nie zu viel Öl auftragen: Überschüssiges Öl immer entfernen, um klebrige Flächen zu vermeiden.
- Nicht zu fein schleifen: Achten Sie bei der Wahl des Schleifpapiers auf die Herstellerempfehlung des gewählten Holzöls. Wird die Holzoberfläche zu fein geschliffen, können sich die Poren zu stark verschließen, sodass manche Öle nicht mehr einziehen können.
- Richtige Pflegeprodukte nutzen: Verwenden Sie Öle, die für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet sind, denn sie haben unterschiedliche Eigenschaften und sind z. B. auf hohe Beanspruchung, für den Außenbereich, für den Innenbereich etc. spezialisiert.
- Regelmäßig auffrischen: Geölte Oberflächen sollten je nach Beanspruchung alle 6-12 Monate nachgeölt werden.
- Carnaubawachs für zusätzlichen Schutz: Geöltes Holz kann mithilfe von ökologischer Carnaubawachs Emulsion noch mehr gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Zudem verstärkt es die Glanzwirkung der Holzoberfläche.
- Aufpassen bei Lappen & Tüchern: Mit Öl getränkte Tücher können sich selbst entzünden. Immer in Wasser legen oder luftdicht lagern.