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Borsalze als Flamm- und Holzschutzmittel: Risiken & Alternativen

Borsalze als Flamm- und Holzschutzmittel: Risiken & Alternativen

Borsalze, auch als Borate bekannt, haben eine nachgewiesene konservierende Wirkung gegen Pilze und holzschädigende Insekten – eigentlich perfekt für Holzschutzmittel. Darüber hinaus tragen sie auch zur Verbesserung der Effektivität von Farben und Lacken sowie dem Flammschutz von Hölzern oder auch Dämmmaterialien bei. So kamen sie lange zum Beispiel bei der Imprägnierung von Dachstühlen oder Zäunen zum Einsatz. Das Borsalzpulver von Volvox war aufgrund seiner effektiven Eigenschaften und einfachen Anwendung daher sehr beliebt. Inzwischen ist es aus Gesundheits- und Umweltschutzgründen jedoch nicht mehr erhältlich. Aber warum, wenn es so ein wirkungsvolles Flammschutzmittel und Holzschutzmittel ist?

Gesundheitsrisiken von Baustoffen mit Borsalzen

Eine wasserlösliche Substanz, die eine wirksame Bekämpfung von Schädlingen aller Art ermöglicht, birgt immer auch ein potenzielles Risiko, für den Menschen giftig zu sein. Die Gesundheitsrisiken von Borsalzen wurden lange Zeit ignoriert, doch über die Jahre wurden immer mehr wissenschaftliche Zweifel laut. Diese Bedenken beziehen sich unter anderem auf die potenzielle Toxizität von Borsalzen für Mensch und Umwelt, insbesondere in Bezug auf mögliche Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit und das endokrine System. Darüber hinaus gibt es Diskussionen über die Persistenz und Bioakkumulation dieser Verbindungen in der Umwelt, was möglicherweise langfristige ökologische Folgen haben könnte. Die Forschung auf diesem Gebiet wird stetig fortgesetzt, um ein tieferes Verständnis für die potenziellen Risiken und Auswirkungen von Borverbindungen zu erlangen. Gemäß dem Öko-Test Kompakt E-Nummern-Sonderheft vom 09.07.2007 reichern sie sich im Körper an und gelten als sich im Körper anreichernde Gifte, gegen die kein Gegenmittel bekannt ist. Fakt ist also: Borsalze wurden als giftig und potenziell krebserregend eingestuft und auch von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) entsprechend geführt.

Ist die Verwendung von Borsalz verboten?

Die Abgabe von Borax und anderen Borverbindungen, wie zum Beispiel Borsalz von Volvox, an private Endverbraucher ist in Deutschland seit dem 1. Juni 2009 durch die Chemikalien-Verbotsordnung, aufgrund der Unwissenheit der Bevölkerung über mögliche Risiken untersagt. Borhaltige Produkte sind im Umkehrschluss nur noch eingeschränkt für Profis verfügbar. Die Europäische Chemikalienagentur ECHA stuft Borsäure und bestimmte Borate als besonders besorgniserregende Stoffe ein.

Umgang mit borhaltigen Holzschutzmitteln

Warum der Verkauf von Borsalzen an Endnutzer bzw. Privatpersonen untersagt wurde, ist auf die vielfältigen Risiken und notwendigen Schutzmaßnahmen zurückzuführen, die bei der Anwendung zu berücksichtigen sind. Die giftigen Eigenschaften von Borsalzen wirken sich vor allem in Verbindung mit Wasser auf Umwelt und Gesundheit aus, da sie sich dann auswaschen. Daher sollten Holzanstriche mit Borsalzen nicht im Außenbereich oder in Feuchträumen zum Einsatz kommen, wo durch Kontakt mit Wasser ein Herauslösen und Auswaschen der Borsalze erfolgen kann. Bei der Verarbeitung borhaltiger Baustoffe und Holzschutzmittel sollten Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Latex-Handschuhen, einem Mundschutz und einer Schutzbrille ergriffen werden, um direkten Kontakt zu vermeiden und potenzielle Risiken zu minimieren.

Statt Borsalz: ökologische Alternativen

Es gibt verschiedene gesundheits- und umweltfreundlichere Alternativen zu Borverbindungen, die als Holzschutz- und Flammschutzmittel eingesetzt werden können. Diese sind oft biologisch abbaubar, ungiftig und verträglicher für Mensch und Umwelt. Bei uns finden Sie eine Vielzahl an ökologischen Produkten zur Behandlung von Hölzern im Innen- und Außenbereich. Nachfolgend haben wir einige Beispiele aufgeführt, die eine hervorragende Alternative zu borhaltigen Produkten darstellen.


Masid WOOD-BLISS:

Inhaltsstoffe: Mineralische und pflanzliche Stoffe wie Kaliumbicarbonat, Kieselsäure, Cellulose, Holzzucker und Wasser.

Wirkungsweise & Anwendungsbereiche: Durch einen Kristallisierungsprozess werden die im Holz enthaltenen Nährstoffe für Schadinsekten unkenntlich gemacht, wodurch das Holz für diese unattraktiv wird. Zudem füllt WOOD-BLISS 1 vorhandene Fraßgänge. Das Produkt schützt effektiv vor Insekten- und (z. B. Hausbock) Pilzbefall. Es eignet sich für alle Hölzer unter Dach sowie im Außenbereich (hier ist ein zusätzlicher Nässeschutz erforderlich).

Masid HM1:

Inhaltsstoffe: Pflanzliche und mineralische Bestandteile wie Magnesiumoxid, Kieselsäure, Kaliumpalmitat, Kaliumchlorid, Fettsäuren und Wasser.

Wirkungsweise & Anwendungsbereiche: HM1 festigt und bindet angegriffenes Holz, verringert die Brandgefahr und schützt vor Insekten- und Pilzbefall. Es wirkt vorbeugend und kann auch bei bereits vorhandenem Befall eingesetzt werden. Es eignet sich für alle Hölzer unter Dach und im Außenbereich (mit zusätzlichem Nässeschutz). Aufgrund seiner schadstofffreien Zusammensetzung ist es besonders für den Einsatz in sensiblen Bereichen wie Lebensmittelbereichen, Aufenthaltsbereichen von Allergikern, Kranken, Kleinkindern und Tieren geeignet.

Thüringer Waid Holzgrundierung:

Inhaltsstoffe: Fermentierter Extrakt der Waidpflanze, Leinöl und ein Emulgator.

Wirkungsweise & Anwendungsbereiche: Der fermentierte Extrakt der Waidpflanze wirkt natürlich fungizid und insektizid, indem er die Lebensgrundlage für holzzerstörende Pilze und Insekten entzieht. Leinöl dringt tief in die Holzstruktur ein und sorgt für einen zusätzlichen Schutz gegen Feuchtigkeit und Rissbildung. Durch die spezielle Fermentierung wird die Haltbarkeit und Schutzwirkung verstärkt. Die Grundierung ist geeignet für den Außenbereich zum Grundieren von alten und neuen Hölzern ohne Erdkontakt, wie Holzverkleidungen, Fachwerk, Fenster, Türen und Carports. Sie bietet natürlichen Schutz gegen holzzerstörende Pilze und Insekten.

Livos DARIX Möbellasur Nr. 297:

Inhaltsstoffe: Variieren je nach Farbton, enthalten jedoch typischerweise Isoaliphate, Leinöl-Standöl-Naturharzester, Kreide, Ricinen-Standöl, Leinöl, Leinöl-Holzöl-Standöl, mikronisiertes Wachs, Mineralpigmente, Kieselsäure, Orangenöl, dehydriertes Ricinenöl, Bentonit, dehydrierter Aminozucker, Sojalecithin, Dolomit und bleifreie Trockenstoffe (Ca, Mn, Zr).

Wirkungsweise & Anwendungsbereiche: Die Kombination aus Leinöl und Harz sorgt für eine tief eindringende Schutzschicht, die das Holz vor Austrocknung und mechanischem Abrieb schützt. Das mikronisierte Wachs und die Kieselsäure bilden eine widerstandsfähige Oberfläche, die Feuchtigkeit abweist und die Holzstruktur bewahrt. Die Lasur ist atmungsaktiv, reguliert die Holzfeuchte und verhindert damit das Quellen und Schwinden des Holzes. Orangenöl verbessert die Haftung der Pigmente und sorgt für eine angenehme Verarbeitung. Die Lasur eignet sich im Innenbereich als Grundierung für unbehandelte Massivholz- und Furnierholz-Oberflächen sowie für Schrankinnenteile. Die Lasur ist dampfdurchlässig, speichel- und schweißecht nach DIN 53160 und erfüllt die Anforderungen für Spielzeug gemäß DIN EN 71, Teil 3.

Bildquelle: mkupiec7 von pixabay via Canva