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Schilfdämmung

Schilfrohr hat als Naturbaustoff schon eine lange Tradition von mehreren tausend Jahren und erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Es zeichnet sich vor allem durch seine hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften aus. Neben der Dämmung dient das Schilf auch als Putzträger und kann auch zum Dachdecken in Form von Reet verwendet werden. Ausführliche  Informationen finden Sie weiter unten.

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Naturdämmstoff: Schilfmatten

Ohne Chemie. Nur mit 100 % Natur.

Das Schilfrohr (umgangssprachlich auch Schilf genannt) ist ein Süßgras, welches an Rändern von Gewässern, Feuchtgebieten und langsam fließenden Flüssen rohrförmig aus einem Wurzelgeflecht unter der Erde herauswächst. Der Verbreitungsraum dieser Sumpfpflanze ist die ganze Welt. Für Europa stellen Ungarn, Rumänien, Polen und die Türkei Länder mit optimalen Bedingungen zum intensiven Schilfabbau dar.

Durch seine Verbreitung vom nördlichen Polarkreis bis südlichen Wendekreis lässt sich die häufige Verarbeitung von Schilf als Baustoff geschichtlich bis 10.000 v. Chr. zurückverfolgen. Diese Tradition blieb bis in die Gegenwart bestehen, denn beispielsweise werden im Norden Deutschlands heute noch Dächer mit Schilf gedeckt. Ebenso werden Schilfrohrdämmplatten mittlerweile als nachhaltige Dämmung immer häufiger verbaut. Dafür sprechen einige Kriterien des ökologischen Bauens. Die Schilfhalme werden nicht mit Chemikalien behandelt und können daher nach ihrer Nutzungszeit einfach entsorgt werden. Daneben entsteht bei der Verarbeitung der Schilfrohre kaum CO2. Die Ernte und der Transport machen hier den größten Teil aus. Zusätzlich verfügen Schilfmatten über gute Dämmeigenschaften und erzeugen ein angenehmes Raumklima.

Anwendungsbereiche

Schilfohrmatten können zur Wärmedämmung im Innen- und Außenbereich verwendet werden. Daher ist eine Nutzung im Wärmedämmverbundsystem problemlos möglich. Auf eine Perimeterdämmung mit Schilf sollte jedoch verzichtet werden. Im Dachbereich ist eine Verarbeitung mit Schilfdämmplatten als Aufsparrendämmung, Untersparrendämmung und Zwischensparrendämmung möglich. Des Weiteren kann die Gefachedämmung ebenso mit Schilfohrhalmen ausgeführt werden. Zusätzlich ist eine Fußboden- und Deckendämmung ebenso von Vorteil wie die Funktion der Schilfmatten als Wind- und Sichtschutz im Gartenbereich.

Aktuell fehlt für die Schilfrohrdämmung jedoch noch die „Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung“.

Bauphysikalische Eigenschaften

Die Wärmeleitfähigkeit einer Schilfrohrplatte liegt zwischen 0,055 und 0,065 W/mK. Damit unterscheidet sich dieser Dämmstoff von konventionellen Baustoffen wie Polystyrol, Glas- und Steinwolle, die über deutlich bessere Dämmeigenschaften verfügen. Auch Naturdämmstoffe wie Jute und Hanf dämmen durchschnittlich besser als Schilfrohr. Demzufolge wird bei der Schilfdämmung ein stärkerer Aufbau erforderlich, um vergleichbare Dämmwerte zu erzielen.

Der große Vorteil bei Schilf liegt eindeutig darin, dass die Platten gleichzeitig auch als ein hervorragender Putzträger dienen.

Die spezifische Wärmespeicherkapazität von Schilfrohrdämmung liegt bei 1.200 J/kgK und entspricht den durchschnittlichen Werten der konventionellen Dämmstoffe. Im Vergleich zu anderen Naturdämmstoffen schneiden bspw. Hanf und Jute dabei jedoch besser ab. Hanf- und Jutedämmung verfügen demnach über einen fast doppelt so guten sommerlichen Hitzeschutz wie Schilf.

Die Wasserdampfwiderstandszahl des Dämmmaterials der Sumpfpflanze liegt zwischen 3 und 6,5 und zeugt damit von der feuchtigkeitsregulierenden Wirkung. Konventionelle Dämmstoffe besitzen teilweise bis zu 30-mal höhere Werte und können nicht mit diesen Fähigkeiten überzeugen. Naturdämmstoffe kennzeichnen sich im Durchschnitt mit ähnlichen niedrigen Zahlen.

Die Baustoffklasse B2 „normal entflammbar“ ist die Oberkategorie für nahezu alle Naturdämmstoffe und dementsprechend auch für Schilfdämmplatten. Konventionelle Dämmstoffe können bei diesem Kriterium teilweise bessere Ergebnisse wie B1 „schwer entflammbar“ erzielen, werden aber ebenso häufig B2 zugeordnet.

Herstellung

Durch die Witterung und den Frost trocknen die Schilfhalme im Winter und können geerntet werden. Dadurch, dass der feuchte Boden oder die Gewässer bei langanhaltender Kälte zugefroren sind, erleichtert dies den Zugang mit den schweren Erntemaschinen, welche die Schilfhalme bodennah abtrennen und aufsammeln. Ebenso verbreitet ist weiterhin das einfahren der Schilfhalme mit Sicheln. Nach dem Auflesen der Reetbünde werden diese auf großen Freiflächen in pyramidenform aufgestellt und trocknen so durch den Wind und lassen Regen ablaufen. Wenn das gebündelte Reet vollständig durchgetrocknet ist, wird es von Verunreinigungen und zu kurzen Halmen befreit und auf Maß geschnitten. Danach werden die Bünde zu größeren Deckbünden zusammengefasst.

Im nächsten Schritt werden die Deckbünde aufgetrennt und unter mechanischem Druck in Plattenform gepresst. Dann wird sie mit 2 mm starkem verzinktem Draht zusammengebunden und mithilfe von weiteren Dämmplatten auf die gewünschte Dicke erweitert.

Formen

Die Formen in welche die Schilfrohrmatten gebracht werden sind divers. Einerseits können einfache Geweberollen als Putzträger bzw. Putzträgerplatte aus Schilfrohr hergestellt werden. Andererseits ist es ebenso möglich Dämmplatten oder Wandelemente aus den Reethalmen zu konstruieren.

Merkmale

  • 100 % natürlich
  • Keine Schadstoffe
  • Sehr geringer Primärenergiebedarf
  • Schallschutz
  • Umweltverträglich
  • Schimmelresistent
  • Angenehmes Raumklima
  • Leicht biologisch abbaubar
  • Geringe Entsorgungskosten
  • Nachwachsender Rohstoff
  • Positive CO2-Bilanz
  • Lässt sich mit Lehmputz, Kalkputz und Wandheizungen kombinieren

Zu beachten ist:

  • Nur Baustoffklasse B2
  • Hohes Eigengewicht
  • Dickere Dämmstarke erforderlich
Naturdämmstoff: Schilfmatten Ohne Chemie. Nur mit 100 % Natur. Das Schilfrohr (umgangssprachlich auch Schilf genannt) ist ein Süßgras, welches an Rändern von Gewässern, Feuchtgebieten und... mehr erfahren »
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Schilfdämmung

Naturdämmstoff: Schilfmatten

Ohne Chemie. Nur mit 100 % Natur.

Das Schilfrohr (umgangssprachlich auch Schilf genannt) ist ein Süßgras, welches an Rändern von Gewässern, Feuchtgebieten und langsam fließenden Flüssen rohrförmig aus einem Wurzelgeflecht unter der Erde herauswächst. Der Verbreitungsraum dieser Sumpfpflanze ist die ganze Welt. Für Europa stellen Ungarn, Rumänien, Polen und die Türkei Länder mit optimalen Bedingungen zum intensiven Schilfabbau dar.

Durch seine Verbreitung vom nördlichen Polarkreis bis südlichen Wendekreis lässt sich die häufige Verarbeitung von Schilf als Baustoff geschichtlich bis 10.000 v. Chr. zurückverfolgen. Diese Tradition blieb bis in die Gegenwart bestehen, denn beispielsweise werden im Norden Deutschlands heute noch Dächer mit Schilf gedeckt. Ebenso werden Schilfrohrdämmplatten mittlerweile als nachhaltige Dämmung immer häufiger verbaut. Dafür sprechen einige Kriterien des ökologischen Bauens. Die Schilfhalme werden nicht mit Chemikalien behandelt und können daher nach ihrer Nutzungszeit einfach entsorgt werden. Daneben entsteht bei der Verarbeitung der Schilfrohre kaum CO2. Die Ernte und der Transport machen hier den größten Teil aus. Zusätzlich verfügen Schilfmatten über gute Dämmeigenschaften und erzeugen ein angenehmes Raumklima.

Anwendungsbereiche

Schilfohrmatten können zur Wärmedämmung im Innen- und Außenbereich verwendet werden. Daher ist eine Nutzung im Wärmedämmverbundsystem problemlos möglich. Auf eine Perimeterdämmung mit Schilf sollte jedoch verzichtet werden. Im Dachbereich ist eine Verarbeitung mit Schilfdämmplatten als Aufsparrendämmung, Untersparrendämmung und Zwischensparrendämmung möglich. Des Weiteren kann die Gefachedämmung ebenso mit Schilfohrhalmen ausgeführt werden. Zusätzlich ist eine Fußboden- und Deckendämmung ebenso von Vorteil wie die Funktion der Schilfmatten als Wind- und Sichtschutz im Gartenbereich.

Aktuell fehlt für die Schilfrohrdämmung jedoch noch die „Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung“.

Bauphysikalische Eigenschaften

Die Wärmeleitfähigkeit einer Schilfrohrplatte liegt zwischen 0,055 und 0,065 W/mK. Damit unterscheidet sich dieser Dämmstoff von konventionellen Baustoffen wie Polystyrol, Glas- und Steinwolle, die über deutlich bessere Dämmeigenschaften verfügen. Auch Naturdämmstoffe wie Jute und Hanf dämmen durchschnittlich besser als Schilfrohr. Demzufolge wird bei der Schilfdämmung ein stärkerer Aufbau erforderlich, um vergleichbare Dämmwerte zu erzielen.

Der große Vorteil bei Schilf liegt eindeutig darin, dass die Platten gleichzeitig auch als ein hervorragender Putzträger dienen.

Die spezifische Wärmespeicherkapazität von Schilfrohrdämmung liegt bei 1.200 J/kgK und entspricht den durchschnittlichen Werten der konventionellen Dämmstoffe. Im Vergleich zu anderen Naturdämmstoffen schneiden bspw. Hanf und Jute dabei jedoch besser ab. Hanf- und Jutedämmung verfügen demnach über einen fast doppelt so guten sommerlichen Hitzeschutz wie Schilf.

Die Wasserdampfwiderstandszahl des Dämmmaterials der Sumpfpflanze liegt zwischen 3 und 6,5 und zeugt damit von der feuchtigkeitsregulierenden Wirkung. Konventionelle Dämmstoffe besitzen teilweise bis zu 30-mal höhere Werte und können nicht mit diesen Fähigkeiten überzeugen. Naturdämmstoffe kennzeichnen sich im Durchschnitt mit ähnlichen niedrigen Zahlen.

Die Baustoffklasse B2 „normal entflammbar“ ist die Oberkategorie für nahezu alle Naturdämmstoffe und dementsprechend auch für Schilfdämmplatten. Konventionelle Dämmstoffe können bei diesem Kriterium teilweise bessere Ergebnisse wie B1 „schwer entflammbar“ erzielen, werden aber ebenso häufig B2 zugeordnet.

Herstellung

Durch die Witterung und den Frost trocknen die Schilfhalme im Winter und können geerntet werden. Dadurch, dass der feuchte Boden oder die Gewässer bei langanhaltender Kälte zugefroren sind, erleichtert dies den Zugang mit den schweren Erntemaschinen, welche die Schilfhalme bodennah abtrennen und aufsammeln. Ebenso verbreitet ist weiterhin das einfahren der Schilfhalme mit Sicheln. Nach dem Auflesen der Reetbünde werden diese auf großen Freiflächen in pyramidenform aufgestellt und trocknen so durch den Wind und lassen Regen ablaufen. Wenn das gebündelte Reet vollständig durchgetrocknet ist, wird es von Verunreinigungen und zu kurzen Halmen befreit und auf Maß geschnitten. Danach werden die Bünde zu größeren Deckbünden zusammengefasst.

Im nächsten Schritt werden die Deckbünde aufgetrennt und unter mechanischem Druck in Plattenform gepresst. Dann wird sie mit 2 mm starkem verzinktem Draht zusammengebunden und mithilfe von weiteren Dämmplatten auf die gewünschte Dicke erweitert.

Formen

Die Formen in welche die Schilfrohrmatten gebracht werden sind divers. Einerseits können einfache Geweberollen als Putzträger bzw. Putzträgerplatte aus Schilfrohr hergestellt werden. Andererseits ist es ebenso möglich Dämmplatten oder Wandelemente aus den Reethalmen zu konstruieren.

Merkmale

  • 100 % natürlich
  • Keine Schadstoffe
  • Sehr geringer Primärenergiebedarf
  • Schallschutz
  • Umweltverträglich
  • Schimmelresistent
  • Angenehmes Raumklima
  • Leicht biologisch abbaubar
  • Geringe Entsorgungskosten
  • Nachwachsender Rohstoff
  • Positive CO2-Bilanz
  • Lässt sich mit Lehmputz, Kalkputz und Wandheizungen kombinieren

Zu beachten ist:

  • Nur Baustoffklasse B2
  • Hohes Eigengewicht
  • Dickere Dämmstarke erforderlich
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